Analyse- , Moderations- und Sanktionsmöglichkeiten

Eine Besonderheit von Discourse sind die sehr ausgefeilten Analyse und Moderations-Möglichkeiten sowie die damit verknüpften und sehr fein-granularen Rechte-Strukturen. Das System ermöglicht ein hohes Mass an Selbstregulierung unter den Teilnehmern. Technisch-administrative Eingriffe sind selten und beschränken sich meist auf die Grundeinrichtung der Kommunikationsstruktur oder auf die Vergabe spezieller Rechte im System.

Moderation ist eine von der Administration getrennte, nicht-technische Aufgabe. Sie konzentriert sich auf die Hilfestellung für Neulinge und auf inhaltliche Fragen (z.B. sinnvolle Überschriften, Verschlagwortung, Vermeiden von Doppelungen für Themen usw.). Und -in seltenen Fällen- auf die Sanktion einzelner Teilnehmer, die den Kommunikationsfluss stören.

Bei der Moderation einer Community helfen diverse Discourse Funktionen:

  1. Analyse: es gibt ausführliche Dashboards, um die „Community-Gesundheit“ in anonymisierter Form im Auge zu behalten.

  2. Das System der Vertrauensstufen Discourse Rechte: das System der Vertrauensstufen vermeidet, dass unerfahrene Teilnehmer die von anderen erstellten Dokumente und Arbeitsergebnisse durcheinander bringen oder stören

  3. Moderatoren (und ebenso erfahrene Teilnehmer mit entsprechender Vertrauensstufe) können Diskussionen inhaltlich zusammenführen, Überschriften ändern und Schlagworte korrigieren oder neue vergeben, um die Inhalte der Diskussion in Richtung auf ein gemeinsames Ergebnis/Ziel zu orientieren.

  4. Moderatoren haben verschiedene Werkzeuge, um aufgeheizte Debatten zu beruhigen. Die Werkzeuge beeinflussen entweder ein bestimmtes Thema (einen Thread) oder einzelne Personen, die an der Debatte teilnehmen:

  • direkte Ansprache an einzelne Personen über eine private Nachricht („PN“) innerhalb des Forums, entweder als Mail oder als Chat-Nachricht
  • „Staff notice“ eine farblich hervorgehobene Notiz, die als „offizielles Statement“ des Forums-/Community-Betreibers wahrgenommen wird
  • „topic timer“ Das Antworten innerhalb eines Themas wird für einen bestimmten Zeitraum (Stunden, Tage) ausgesetzt und neue Posts blockiert, um Ruhe in eine Diskussion zu bringen
  • „slow mode“ Das Antworten auf ein Thema wird pauschal verlangsamt. Neue Posts können nur in bestimmten Zeitabständen (z.B. nur einmal pro Tag) erscheinen. Auch das dient der Beruhigung von aufgeheizten und emotionalen Debatten.
  • Medienwechsel: per Mail-Anfrage an admin@netzwissen.de kann die Moderation einen Link für eine Videokonferenz auf https://meet.netzwissen.de bereitstellen. Ein direktes Gespräch „mit Bild und Ton“ wirkt meistens Wunder und klärt viele Missverständnisse, die sich zuvor im rein schriftlichen Medium aufgeschaukelt haben
  1. Da Discourse Diskussionen nicht völlig anonym, sondern unter Personen stattfinden, die namentlich bekannt und deren Identität verifiziert ist, ist das Risiko von Eskalationen zwar erheblich kleiner als in den sogenannten „Sozialen Medien“, aber nicht bei „Null“. Es kann im Extremfall trotzdem nötig sein, einzelne Teilnehmer zu sanktionieren. Dafür gibt es folgende Werkzeuge:
  • direkte Ansprache per private Nachricht im Forum oder per Discourse Chat
  • Veröffentlichen eines Textes nur nach Review/Freigabe: Nachrichten können durch andere Teilnehmer als unangemessen „ge-flaggt“ werden. Sie landen nach Erreichen bestimmter Schwellenwerte in einer internen Freigabe-Schlange für die Moderation. Diese entscheidet über die Bewertung und gibt die Nachricht ggf. wieder frei
  • „silencing“ Der Teilnehmer wird für eine bestimmte Zeit „stumm geschaltet“ und kann keine neuen Posts oder privaten Nachrichten veröffentlichen. Er kann allerdings weiterhin alles lesen, „likes“ vergeben und auf private Nachrichten antworten. Auch die Kommunikation mit der Moderation ist möglich.
  • Suspendierung: der Teilnehmer wird für eine bestimmte Zeit vom Forum ausgeschlossen und kann sich nicht mehr anmelden, weder auf der Web-Oberfläche noch auf einem Mobilgerät.
  • Vertrauensstufe blockieren: der Teilnehmer wird manuell in eine niedrige Vertraunensstufe versetzt. Dadurch wird die Anzahl und Frequenz von Nachrichten dieses Teilnehmers beschränkt.

Eine umfassende Beschreibung der Moderationsmöglichkeiten gibt es im Discourse Moderation Guide (engl.):

Eine Analyse zum Umgang speziell mit politischen und emotional kritischen Themen und eine Anleitung zu den in diesem Fall angemessenen Moderations-Methoden steht hier (engl.):