Erster Planungsstand vom 12.7.23 für ein bundesweites Wasserstoff-Kernnetz ($28r Abs. 5 ENWG Entwurf) von der Vereinigung der Fernleitungsnetzbetreiber Gas e.V., www.fnb-gas.de
2023-07-12_FNB-Gas_Planungsstand-Wasserstoff-Kernnetz.pdf (1,6 MB)
Kernaussage für die Kommunalpolitik:
Der am 12. Juli 2023 von den Fernleitungsnetzbetreibern veröffentlichte aktuelle
Planungsstand des Wasserstoff-Kernnetzes beruht auf folgenden Kriterien:
- Das Projekt ist Teil eines IPCEI- oder PCI-Prozesses.
- Das Projekt dient der Einbindung des Kernnetzes in ein (perspektivisches)
europäisches Wasserstoffnetz.- Das Projekt ist Teil eines Reallabors der Energiewende, das durch das BMWK
gefördert wird.- Das Projekt dient der Dekarbonisierung der folgenden Industriezweige und
-prozesse:
- Eisen und Stahl
- Erzeugung von Rohstahl aus Primärroute
- Wärme- und Glühöfen, Stahl-Walzwerke: Kontinuierliches Erwärmen
von Flach-/Langstahl, Dis-/ kontinuierliche Wärmebehandlung von
Flachstahl
4.Umformtechnik: Dis-/ kontinuierliches Erwärmen von Schmiedebauteilen- Chemie (Ammoniaksynthese, Grundstoffchemie: Ethylen/Olefine, Methanol)
- Raffinerien (Entschwefelung, Hydrocracking, E-Kerosin, Methanol)
- Glasindustrie inkl. Glasfaser (Kontinuierliches Schmelzen von Behälterglas in großen Anlagen, Kontinuierliches Schmelzen von Flachglas)
- Mittlere bis große Produktionsstätten für Keramik und Ziegelprodukte
Das Projekt dient der Einspeisung von Wasserstoff, der durch Elektrolyseanlagen
erzeugt wird. Die vorgesehene Einspeiseleistungen für Wasserstoff werden
pauschal auf 50 % je Standort herunterskaliert. Abweichend davon wird für folgende
Elektrolyseure die volle geplante Einspeiseleistung (d. h. 100%) zugrunde gelegt:
- Elektrolyseure, die als IPCEI gefördert werden (ca. 2,5 GWel)
- Elektrolyseure, die als Reallabore der Energiewende gefördert werden (ca. 0,2
GWel)- Geförderte Offshore-Elektrolyseure (ca. 1 GWel über Pipeline AquaDuctus an
Land geführt).Das Projekt dient der Speicherung von Wasserstoff und ist als IPCEI-Projekt
pränotifiziert oder weist konkrete Anhaltspunkte für Investitionen auf.Berücksichtigung von KWK-Kraftwerksstandorten aus dem
Marktstammdatenregister mit einer elektrischen KWK-Leistung von mehr als
100 MW (entspricht einer Feuerungswärmeleistung von mindestens 235 MWth).
Das Kraftwerk Altbach wird also eingeplant, da es mehr als 235 MWth erzeugt (Block 1 + 2 je 280 MWth, Ersatz durch Heizkraftwerk 3 bis 2026) Es gibt aber keine Planung von Wasserstoff-Infrastruktur für direkte Heizzwecke im kommunalen Umfeld